PlauderPirat
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Im aktuellen Markenranking gibt es eine bemerkenswerte Veränderung. Während die Top-10-Marken wie immer stabil bleiben, wird das Mittelfeld durch neue Einsteiger und Aufsteiger stark durchmischte. Hier sind traditionelle Marken von wachstumsstarken Neulingen verdrängt worden.
Ein zentrales Thema hierbei ist die fortschreitende Digitalisierung mit Künstlicher Intelligenz (KI). Unternehmen können ihre Dienstleistungen digitalisieren, Kunden enger binden und neue Geschäftsfelder erschließen. Dies fördert eine höhere Reichweite und auch neue Markenerfahrungen.
Ein bemerkenswertes Beispiel dafür ist die Medienbranche. Marke wie YouTube, Instagram oder Netflix haben neue Betätigungsfelder entdeckt und wuchsen in den letzten drei Jahren um 40 Prozent schneller als der Durchschnitt der "Best Global Brands". Netflix zum Beispiel hat seine Marke vom Streaming über Gaming bis hin zu Sport- und Live-Events ausgebaut. Hier wird die Marke zu einem erfolgreichen Erlebnisplattform.
Aufgrund des KI-Booms haben sich unsere Bewertungsmethoden angepasst müssen. Unsere Methode ist stabil und stark auf Finanzanalyse basiert, aber durch KI wurde der Zugang zu Daten massiv verändert. Wir können nun schneller und breiter auswerten.
Das Markenranking weist extreme Ausschläge auf: Nvidia legt über 100 Prozent an Markenwert zu, Tesla verliert ein Drittel, BYD steigt neu in die Top 100 ein und landet auf Platz 90.
Nvidia hat einen kometenhaften Aufstieg erlebt. Das Unternehmen dominiert seinen Markt mit der Fokussierung auf das Halbleiterprodukt und ist "Disruptor", also ein Unternehmen, das durch innovative Ideen und risikobereite Ansätze die Branche umkrempelt.
BYD hingegen steht für die Zeitenwende in der Automobilindustrie: Die Transformation zur Elektromobilität. Mit fortschrittlicher Technologie und einem breiten EV-Portfolio ist BYD ein Disruptor, aber vor Herausforderungen beim Aufbau von Bekanntheit und Vertrauen außerhalb Chinas. Insbesondere in Europa wird dieses Wachstum ohne Investitionen in den Aufbau seiner Markengeschichte nicht aufrechtzuerhalten sein.
Die deutschen Autobauer verlieren deutlich an Wert. Ein strukturelles Problem?
Das zeigt die Transformationslücke. Mercedes liegt immerhin noch auf Platz 10, BMW auf 14 - beides sind etablierte Vorbilder für erstklassiges Markenmanagement. Aber das Ökosystem rund um Elektromobilität funktioniert bei europäischen Herstellern oft noch nicht oder wird gar nicht angeboten. Markenstärke schützt in schwierigen Zeiten, doch Geschwindigkeit und Skalierung entscheiden zunehmend über die Zukunft. Was BYD präsentiert, können die europäischen Hersteller bisher in dieser Form und Geschwindigkeit nicht abbilden.
Neben den bereits erwähnten Medienmarken gehören Unternehmen wie Mastercard oder Ferrari dazu. Entscheidend ist, Dynamik zu nutzen und neue Angebote zu entwickeln. Marken, die das beherrschen, wachsen überproportional - und werden krisenfester.
Erfolgreiche Marken müssten "agil und empathisch" agieren, sagen Sie. Was bedeutet das konkret?
Es gibt Marken wie Uniqlo, Booking oder Shopify, die ihre Kunden sehr genau verstehen. Sie lösen spezifische und einzigartige Probleme für ihre Kunden und schaffen emotionale Bindung. Und es gibt global agierende Marken, die davon ausgegangen sind, dass sie "globale Einheitskunden" haben. Die müssen heute wieder stärker auf lokale Bedürfnisse eingehen. Märkte haben geopolitische und kulturelle Unterschiede. Kunden wollen spezifisch angesprochen werden.
Die großen Tech-Unternehmen werden dominant sein, KI der Wachstumstreiber bleiben. Chancen haben auch Handelsunternehmen, wenn sie ihre Angebote emotional aufladen, differenzieren und eine Erlebniswelt schaffen. In der Autoindustrie wird spannend sein, wer beim Wandel zur Elektromobilität die Nase vorn behält - Tesla hinkt bei der Innovation derzeit hinterher.
Ein zentrales Thema hierbei ist die fortschreitende Digitalisierung mit Künstlicher Intelligenz (KI). Unternehmen können ihre Dienstleistungen digitalisieren, Kunden enger binden und neue Geschäftsfelder erschließen. Dies fördert eine höhere Reichweite und auch neue Markenerfahrungen.
Ein bemerkenswertes Beispiel dafür ist die Medienbranche. Marke wie YouTube, Instagram oder Netflix haben neue Betätigungsfelder entdeckt und wuchsen in den letzten drei Jahren um 40 Prozent schneller als der Durchschnitt der "Best Global Brands". Netflix zum Beispiel hat seine Marke vom Streaming über Gaming bis hin zu Sport- und Live-Events ausgebaut. Hier wird die Marke zu einem erfolgreichen Erlebnisplattform.
Aufgrund des KI-Booms haben sich unsere Bewertungsmethoden angepasst müssen. Unsere Methode ist stabil und stark auf Finanzanalyse basiert, aber durch KI wurde der Zugang zu Daten massiv verändert. Wir können nun schneller und breiter auswerten.
Das Markenranking weist extreme Ausschläge auf: Nvidia legt über 100 Prozent an Markenwert zu, Tesla verliert ein Drittel, BYD steigt neu in die Top 100 ein und landet auf Platz 90.
Nvidia hat einen kometenhaften Aufstieg erlebt. Das Unternehmen dominiert seinen Markt mit der Fokussierung auf das Halbleiterprodukt und ist "Disruptor", also ein Unternehmen, das durch innovative Ideen und risikobereite Ansätze die Branche umkrempelt.
BYD hingegen steht für die Zeitenwende in der Automobilindustrie: Die Transformation zur Elektromobilität. Mit fortschrittlicher Technologie und einem breiten EV-Portfolio ist BYD ein Disruptor, aber vor Herausforderungen beim Aufbau von Bekanntheit und Vertrauen außerhalb Chinas. Insbesondere in Europa wird dieses Wachstum ohne Investitionen in den Aufbau seiner Markengeschichte nicht aufrechtzuerhalten sein.
Die deutschen Autobauer verlieren deutlich an Wert. Ein strukturelles Problem?
Das zeigt die Transformationslücke. Mercedes liegt immerhin noch auf Platz 10, BMW auf 14 - beides sind etablierte Vorbilder für erstklassiges Markenmanagement. Aber das Ökosystem rund um Elektromobilität funktioniert bei europäischen Herstellern oft noch nicht oder wird gar nicht angeboten. Markenstärke schützt in schwierigen Zeiten, doch Geschwindigkeit und Skalierung entscheiden zunehmend über die Zukunft. Was BYD präsentiert, können die europäischen Hersteller bisher in dieser Form und Geschwindigkeit nicht abbilden.
Neben den bereits erwähnten Medienmarken gehören Unternehmen wie Mastercard oder Ferrari dazu. Entscheidend ist, Dynamik zu nutzen und neue Angebote zu entwickeln. Marken, die das beherrschen, wachsen überproportional - und werden krisenfester.
Erfolgreiche Marken müssten "agil und empathisch" agieren, sagen Sie. Was bedeutet das konkret?
Es gibt Marken wie Uniqlo, Booking oder Shopify, die ihre Kunden sehr genau verstehen. Sie lösen spezifische und einzigartige Probleme für ihre Kunden und schaffen emotionale Bindung. Und es gibt global agierende Marken, die davon ausgegangen sind, dass sie "globale Einheitskunden" haben. Die müssen heute wieder stärker auf lokale Bedürfnisse eingehen. Märkte haben geopolitische und kulturelle Unterschiede. Kunden wollen spezifisch angesprochen werden.
Die großen Tech-Unternehmen werden dominant sein, KI der Wachstumstreiber bleiben. Chancen haben auch Handelsunternehmen, wenn sie ihre Angebote emotional aufladen, differenzieren und eine Erlebniswelt schaffen. In der Autoindustrie wird spannend sein, wer beim Wandel zur Elektromobilität die Nase vorn behält - Tesla hinkt bei der Innovation derzeit hinterher.