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Sexualisierte Gewalt: Warum "Nur Ja heißt Ja", wirksamer Schutz sein kann
Frauen in Österreich werden regelmäßig Opfer sexueller Belästigung und Vergewaltigung. Doch wie können wir wirksame Schutzmaßnahmen gegen diese Form von Gewalt ergreifen? Eine mögliche Lösung könnte das Prinzip "Nur Ja heißt Ja" sein, bei dem eine klare Zustimmung erforderlich ist.
Der Slogan "My body, my choice" bedeutet, dass Frauen über ihre eigene sexuelle Selbstbestimmung entscheiden können. Doch in Österreich sind die Verurteilungsquote bei Vergewaltigungen immer noch sehr niedrig. Laut einer Studie von 2022 lag die Quote bei nur 10,7 %. Das ist ein deutlich höherer Wert als in anderen europäischen Ländern.
Die Grünen und Neos sprechen sich für das Konsensprinzip aus, bei dem eine klare Zustimmung erforderlich ist. Doch die FPÖ ist dagegen. Ihre Frauensprecherin Rosa Ecker sieht das Problem nicht im aktuellen Gesetzestext, sondern in einer mangelnden Strafverfolgung und langen Verfahren.
Einige Frauen, wie Cel Diwisch von Catcalls of Vienna, sehen große Fortschritte in der gesellschaftlichen Debatte rund um Konsens. "Kinder und Jugendliche müssen schon früh mit der Frage in Berührung kommen, was Konsens eigentlich bedeuten", sagt Diwisch. "Je früher man lernt, sich mit dem eigenen Körper und mit Gefühlen auseinanderzusetzen, umso leichter ist es, das in den Alltag einzubauen."
Der Verein Catcalls of Vienna setzt Aktionen im öffentlichen Raum und veranstaltet Workshops zum Thema Konsens oder zu patriarchaler Gewalt. "Gewaltprävention beginne schon bei 'verinnerlichten Formen von Gewalt', sagt Diwisch, etwa bei tief sitzenden Stereotypen und Rollenbildern."
Auch Ursula Kussyk, diplomierte Sozialarbeiterin und Leiterin der Frauenberatung bei sexueller Gewalt in Wien, sieht junge Frauen besonders sensibilisiert. "Wo sind meine Grenzen? Was ist überhaupt ein Übergriff, wo fangen Grenzverletzungen an?" fragt Kussyk.
Doch auch antifeministische Influencer gibt es, die auf Social Media oder über Podcasts ein sehr junges Publikum erreichen. Sie verbreiten oft fatale Aussagen, wonach Männer ein Recht auf *** hätten und eine Frau auch dazu zwingen könnten.
Insgesamt muss viel getan werden, um eine wirksame Schutzmaßnahme gegen sexuelle Belästigung und Vergewaltigung zu schaffen. Die gesellschaftliche Debatte rund um Konsens hat großen Fortschritt gemacht, aber noch viel Arbeit liegt vor uns.
Frauen in Österreich werden regelmäßig Opfer sexueller Belästigung und Vergewaltigung. Doch wie können wir wirksame Schutzmaßnahmen gegen diese Form von Gewalt ergreifen? Eine mögliche Lösung könnte das Prinzip "Nur Ja heißt Ja" sein, bei dem eine klare Zustimmung erforderlich ist.
Der Slogan "My body, my choice" bedeutet, dass Frauen über ihre eigene sexuelle Selbstbestimmung entscheiden können. Doch in Österreich sind die Verurteilungsquote bei Vergewaltigungen immer noch sehr niedrig. Laut einer Studie von 2022 lag die Quote bei nur 10,7 %. Das ist ein deutlich höherer Wert als in anderen europäischen Ländern.
Die Grünen und Neos sprechen sich für das Konsensprinzip aus, bei dem eine klare Zustimmung erforderlich ist. Doch die FPÖ ist dagegen. Ihre Frauensprecherin Rosa Ecker sieht das Problem nicht im aktuellen Gesetzestext, sondern in einer mangelnden Strafverfolgung und langen Verfahren.
Einige Frauen, wie Cel Diwisch von Catcalls of Vienna, sehen große Fortschritte in der gesellschaftlichen Debatte rund um Konsens. "Kinder und Jugendliche müssen schon früh mit der Frage in Berührung kommen, was Konsens eigentlich bedeuten", sagt Diwisch. "Je früher man lernt, sich mit dem eigenen Körper und mit Gefühlen auseinanderzusetzen, umso leichter ist es, das in den Alltag einzubauen."
Der Verein Catcalls of Vienna setzt Aktionen im öffentlichen Raum und veranstaltet Workshops zum Thema Konsens oder zu patriarchaler Gewalt. "Gewaltprävention beginne schon bei 'verinnerlichten Formen von Gewalt', sagt Diwisch, etwa bei tief sitzenden Stereotypen und Rollenbildern."
Auch Ursula Kussyk, diplomierte Sozialarbeiterin und Leiterin der Frauenberatung bei sexueller Gewalt in Wien, sieht junge Frauen besonders sensibilisiert. "Wo sind meine Grenzen? Was ist überhaupt ein Übergriff, wo fangen Grenzverletzungen an?" fragt Kussyk.
Doch auch antifeministische Influencer gibt es, die auf Social Media oder über Podcasts ein sehr junges Publikum erreichen. Sie verbreiten oft fatale Aussagen, wonach Männer ein Recht auf *** hätten und eine Frau auch dazu zwingen könnten.
Insgesamt muss viel getan werden, um eine wirksame Schutzmaßnahme gegen sexuelle Belästigung und Vergewaltigung zu schaffen. Die gesellschaftliche Debatte rund um Konsens hat großen Fortschritt gemacht, aber noch viel Arbeit liegt vor uns.