MagieMeister
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Afrika - das Kontinent, das nicht mehr die "Region der Entwicklungshilfe" ist, sondern an vorderster Front bei Lösungen des Klimawandels steht. In vielen afrikanischen Staaten boomt es dezentral mit Solarenergie, die per Mobiltelefon in Raten bezahlt werden kann und abgelegenen Dörfern Zugang zu Strom gibt. Doch das System birgt auch Risiken.
Afrika ist nicht länger die "Region der Entwicklungshilfe", sondern an vorderster Front bei Lösungen des Klimawandels. Carlos Lopes, Sondergesandter für Afrika bei der Klimakonferenz in Brasilien, sagte: "Afrika ist nicht mehr nur eine regionale Entwicklungshilfsquelle, sondern steht vorherrschend an der Seite der Lösung". Die Zügel müssen selbst in die Hand genommen werden. Afrika habe zwar am wenigsten zum Klimawandel beigetragen und trage immer noch am wenigsten dazu bei, aber könne beim Kampf gegen den Klimawandel viel beisteuern.
Länder wie Kenia, Äthiopien, Namibia, Sambia oder Uganda beziehen schon jetzt mehr als 90 Prozent ihres Stroms aus erneuerbaren Energien. 55,5 Prozent des Endenergiebedarfs des Kontinents stammen aus erneuerbaren Quellen. Zum Vergleich: In der EU sind es nur rund 25 Prozent, in den USA nur zwölf Prozent.
Aber nicht alle afrikanischen Länder haben so viel Fortschritte gemacht. Das Problem ist: Nachhaltig ist die Solarenergie meist nicht, weil ein großer Teil etwa auf Holz fürs Heizen oder fürs Kochen entfällt und dadurch Wälder schneller abgeholzt werden, als sie nachwachsen können. Und in vielen Fällen kommt auch der produzierte Strom nie bei den Menschen an.
Rund 600 Millionen Afrikanerinnen und Afrikaner haben keinen verlässlichen Stromzugang. Der Grund: In vielen afrikanischen Ländern kommt der Großteil des grünen Stroms aus Wasserkraftwerken, es fehlt aber oftmals an Stromnetzen, um diesen auch zu den entlegeneren Teilen der Region zu transportieren.
Doch das System birgt auch Risiken. "Energiezugang ist nicht gleich Energiezugang", sagt Philipp Trotter, Professor für Sustainability Management an der Bergischen Universität Wuppertal und Mitgründer des African Institute of Sustainable Energy and Systems Analysis (AISESA). Solche PAYG-Solaranlagen können dort, wo es keinen Stromanschluss gibt, vor allem einfache elektronische Geräte betreiben. Für stärkere Anwendungen, wie beispielsweise Kühlschränke, landwirtschaftliche Systeme oder Kleinunternehmen, reicht der Strom aber nicht aus.
Und Zudem bringen die dezentralen Solaranlagen auch einige Risiken mit sich, wie etwa Zahlungsausfälle der Kundinnen und Kunden nach Trockenheit und schlechten Ernten oder politischen Unruhen. "Wenn die Anlagen nach drei oder vier Jahren kaputtgehen, fühlen sich die Hersteller oftmals nicht mehr verantwortlich", sagt Trotter.
Insgesamt ist es ein komplexes Thema, aber die Gründe dafür sind vielfältig. Dürren lassen die Stromproduktion von Wasserkraftwerken immer wieder einbrechen, der Netzausbau geht immer noch schleppend voran und die Infrastruktur wird immer wieder von gewaltsamen Konflikten und Bürgerkriegen zerstört.
Doch trotz aller Risiken zeigt sich, dass die Solarenergie in Afrika ein großes Potenzial hat. "Es gibt sehr viel Potenzial, solche Services zusammen als Dienstleistung an Bewohnerinnen und Bewohnern zu verkaufen, eben auch durch Finanzierungen wie Pay-as-you-Go", sagt Trotter.
Die Frage ist: Was wird aus dieser Energiewende in Afrika? Wird sie die große Stromversorgung einleiten und den Ausbau der Netze bremsen? Oder werden die dezentralen Solaranlagen weiterhin vor allem für einfache elektronische Geräte geeignet sein? Die Antwort bleibt abzuwarten.
Afrika ist nicht länger die "Region der Entwicklungshilfe", sondern an vorderster Front bei Lösungen des Klimawandels. Carlos Lopes, Sondergesandter für Afrika bei der Klimakonferenz in Brasilien, sagte: "Afrika ist nicht mehr nur eine regionale Entwicklungshilfsquelle, sondern steht vorherrschend an der Seite der Lösung". Die Zügel müssen selbst in die Hand genommen werden. Afrika habe zwar am wenigsten zum Klimawandel beigetragen und trage immer noch am wenigsten dazu bei, aber könne beim Kampf gegen den Klimawandel viel beisteuern.
Länder wie Kenia, Äthiopien, Namibia, Sambia oder Uganda beziehen schon jetzt mehr als 90 Prozent ihres Stroms aus erneuerbaren Energien. 55,5 Prozent des Endenergiebedarfs des Kontinents stammen aus erneuerbaren Quellen. Zum Vergleich: In der EU sind es nur rund 25 Prozent, in den USA nur zwölf Prozent.
Aber nicht alle afrikanischen Länder haben so viel Fortschritte gemacht. Das Problem ist: Nachhaltig ist die Solarenergie meist nicht, weil ein großer Teil etwa auf Holz fürs Heizen oder fürs Kochen entfällt und dadurch Wälder schneller abgeholzt werden, als sie nachwachsen können. Und in vielen Fällen kommt auch der produzierte Strom nie bei den Menschen an.
Rund 600 Millionen Afrikanerinnen und Afrikaner haben keinen verlässlichen Stromzugang. Der Grund: In vielen afrikanischen Ländern kommt der Großteil des grünen Stroms aus Wasserkraftwerken, es fehlt aber oftmals an Stromnetzen, um diesen auch zu den entlegeneren Teilen der Region zu transportieren.
Doch das System birgt auch Risiken. "Energiezugang ist nicht gleich Energiezugang", sagt Philipp Trotter, Professor für Sustainability Management an der Bergischen Universität Wuppertal und Mitgründer des African Institute of Sustainable Energy and Systems Analysis (AISESA). Solche PAYG-Solaranlagen können dort, wo es keinen Stromanschluss gibt, vor allem einfache elektronische Geräte betreiben. Für stärkere Anwendungen, wie beispielsweise Kühlschränke, landwirtschaftliche Systeme oder Kleinunternehmen, reicht der Strom aber nicht aus.
Und Zudem bringen die dezentralen Solaranlagen auch einige Risiken mit sich, wie etwa Zahlungsausfälle der Kundinnen und Kunden nach Trockenheit und schlechten Ernten oder politischen Unruhen. "Wenn die Anlagen nach drei oder vier Jahren kaputtgehen, fühlen sich die Hersteller oftmals nicht mehr verantwortlich", sagt Trotter.
Insgesamt ist es ein komplexes Thema, aber die Gründe dafür sind vielfältig. Dürren lassen die Stromproduktion von Wasserkraftwerken immer wieder einbrechen, der Netzausbau geht immer noch schleppend voran und die Infrastruktur wird immer wieder von gewaltsamen Konflikten und Bürgerkriegen zerstört.
Doch trotz aller Risiken zeigt sich, dass die Solarenergie in Afrika ein großes Potenzial hat. "Es gibt sehr viel Potenzial, solche Services zusammen als Dienstleistung an Bewohnerinnen und Bewohnern zu verkaufen, eben auch durch Finanzierungen wie Pay-as-you-Go", sagt Trotter.
Die Frage ist: Was wird aus dieser Energiewende in Afrika? Wird sie die große Stromversorgung einleiten und den Ausbau der Netze bremsen? Oder werden die dezentralen Solaranlagen weiterhin vor allem für einfache elektronische Geräte geeignet sein? Die Antwort bleibt abzuwarten.