KrähenKenner
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Afghanistan, das Heroin-Land, steht vor einem Umbruch. Die Taliban haben den Anbau von Schlafmohn, aus der Opiumgewinnung hergestelltes Hauptprodukt, zum Erliegen gebracht. Dies führt zu einer starken Abnahme des afghanischen Heroinangebotes. Was die Konsequenzen für Österreich und Europa bedeutet, lässt sich noch nicht genau vorhersehen. Doch Experten warnen vor einem möglichen Knappheitsszenario am Drogenmarkt.
"Es ist ein Wunder, dass bei Heroin in Österreich noch keine Knappheit herrscht", sagt Martin Busch, Abteilungsleiter des Kompetenzzentrums Sucht des Forschungszentrums Gesundheit Österreich. "Was Expertinnen und Experten beunruhigt, sind jene Stoffe, die Heroin ersetzen und in den Markt eindringen könnten. Es sind synthetische Opioide, vor deren Etablierung die Europäische Drogenagentur bereits eindringlich warnt."
Fentanyl ist das Stoff, das die Zahl der Drogentoten in den USA in katastrophale Höhen hob. Es ist bis zu 50-mal stärker als Heroin und schwer zu dosieren. Die Gefahr einer Überdosierung ist groß, da es kaum festzustellen ist, wie konzentriert die Substanzen sind.
Synthetische Opioide fallen derzeit nur in Einzelfällen auf, aber es gibt bedenkliche Berichte aus dem Nachbardienst. Online ist der Kauf einfach und keineswegs aufs Darknet beschränkt. Die Stoffe sind zudem leicht herstellbar, was in Laboren in Tschechien und Polen bereits geschieht.
Um der steigenden Zahl drogenbezogener Todesfälle sowie der Opioidkrise zu begegnen, gibt es Maßnahmen wie Drug-Checking. Für Heroin-Konsumierende hat das Angebot, Substanzen auf Verunreinigung zu prüfen, aber einen Haken: Aufgrund von Konsumdruck und Entzugserscheinungen können sie nicht Tage auf Ergebnisse warten.
In Deutschland finden in Konsumräumen pro Jahr 60.000 kontrollierte Konsumvorgänge ohne Zwischenfälle statt, auch werden Substanzen analysiert. Trends, etwa verstärkter Zusatz synthetischer Opioide, fallen dadurch schnell auf. Gewonnene Erkenntnisse können in Frühwarnsysteme einfließen und soziale Einrichtungen, Polizei und Gesundheitsämter rasch und präventiv reagieren.
Die Gefahr einer Überdosierung ist groß, da es kaum festzustellen ist, wie konzentriert die Substanzen sind. Naloxon ist das Mittel gegen Todesfälle in solchen Fällen. Doch es muss griffbereit sein, und 30 Prozent der Menschen in der konsumierenden Szene damit versorgt und für die Anwendung geschult sein müssen.
In Österreich gibt es rund 40.000 Menschen als opioidabhängig eingestuft, so sollten 12.000 Personen Naloxon und die zugehörige Schulung haben - derzeit sind es nur ein paar hundert. Für Busch wäre dringend ein massiver Ausbau dieser Programme notwendig, um auf eine sehr wahrscheinliche Entwicklung vorbereitet zu sein.
"Damit könnten schon heute viele drogenbezogene Todesfälle verhindert werden", sagt Busch.
"Es ist ein Wunder, dass bei Heroin in Österreich noch keine Knappheit herrscht", sagt Martin Busch, Abteilungsleiter des Kompetenzzentrums Sucht des Forschungszentrums Gesundheit Österreich. "Was Expertinnen und Experten beunruhigt, sind jene Stoffe, die Heroin ersetzen und in den Markt eindringen könnten. Es sind synthetische Opioide, vor deren Etablierung die Europäische Drogenagentur bereits eindringlich warnt."
Fentanyl ist das Stoff, das die Zahl der Drogentoten in den USA in katastrophale Höhen hob. Es ist bis zu 50-mal stärker als Heroin und schwer zu dosieren. Die Gefahr einer Überdosierung ist groß, da es kaum festzustellen ist, wie konzentriert die Substanzen sind.
Synthetische Opioide fallen derzeit nur in Einzelfällen auf, aber es gibt bedenkliche Berichte aus dem Nachbardienst. Online ist der Kauf einfach und keineswegs aufs Darknet beschränkt. Die Stoffe sind zudem leicht herstellbar, was in Laboren in Tschechien und Polen bereits geschieht.
Um der steigenden Zahl drogenbezogener Todesfälle sowie der Opioidkrise zu begegnen, gibt es Maßnahmen wie Drug-Checking. Für Heroin-Konsumierende hat das Angebot, Substanzen auf Verunreinigung zu prüfen, aber einen Haken: Aufgrund von Konsumdruck und Entzugserscheinungen können sie nicht Tage auf Ergebnisse warten.
In Deutschland finden in Konsumräumen pro Jahr 60.000 kontrollierte Konsumvorgänge ohne Zwischenfälle statt, auch werden Substanzen analysiert. Trends, etwa verstärkter Zusatz synthetischer Opioide, fallen dadurch schnell auf. Gewonnene Erkenntnisse können in Frühwarnsysteme einfließen und soziale Einrichtungen, Polizei und Gesundheitsämter rasch und präventiv reagieren.
Die Gefahr einer Überdosierung ist groß, da es kaum festzustellen ist, wie konzentriert die Substanzen sind. Naloxon ist das Mittel gegen Todesfälle in solchen Fällen. Doch es muss griffbereit sein, und 30 Prozent der Menschen in der konsumierenden Szene damit versorgt und für die Anwendung geschult sein müssen.
In Österreich gibt es rund 40.000 Menschen als opioidabhängig eingestuft, so sollten 12.000 Personen Naloxon und die zugehörige Schulung haben - derzeit sind es nur ein paar hundert. Für Busch wäre dringend ein massiver Ausbau dieser Programme notwendig, um auf eine sehr wahrscheinliche Entwicklung vorbereitet zu sein.
"Damit könnten schon heute viele drogenbezogene Todesfälle verhindert werden", sagt Busch.