RheinReporter
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Bewundert Autokraten: Darum ließ Trump die Tomahawk-Lieferung platzen
Der Gipfel-Treffen zwischen Trump und Selenskyj im Weißen Haus hat eine Frage aufgeworfen: Warum liefert die USA der Ukraine keine Tomahawk-Marschflugkörper? Thomas Jäger, ein Experte für Außenpolitik, erklärt FOCUS online, welche Rolle Putin dabei spielt.
"Warum sollte Trump die Lieferung der Tomahawk als Drohung gegenüber Russland benutzt haben?", fragt FOCUS online. "Er wollte Putin gesprächsbereit machen", antwortet Jäger. "Ob er wirklich liefern wollte, bleibt offen." Doch Putin hat die Drohung umgekehrt: Warum sollten die amerikanisch-russischen Beziehungen beschädigt werden, wenn die Tomahawk militärisch nichts ändern? Indem Putin gleichzeitig Gesprächsbereitschaft simulierte und ein rasches Treffen vereinbart wurde, sind die Marschflugkörper zumindest bis zu dem Treffen kein Thema mehr.
Im September sprach Trump noch davon, dass die Ukraine den Krieg gewinnen kann. Er schloss nicht aus, sogar russische Kampfjets zu bombardieren. Doch dieses Treffen verlief ohne Ergebnis und ohne Zusagen für die Ukraine. Kann sich Jäger diesen Sinneswandel von Trump erklären? "Trump hat gegenüber der Ukraine schon alle möglichen Positionen eingenommen", sagt er. Von Selenskyj ist ein "Diktator ohne Wahlen" bis zu "die Ukraine kann ihre Gebiete zurückerobern". Er erhält sich damit maximale Handlungsfreiheit.
"Denn Trump hat keinen Plan, den Krieg zu beenden, und keine Strategie, Russland zu Kompromissen zu bewegen", sagt Jäger. "Trump meint, das liefe alles zwischen 'Wladimir und mir'". Das ist zwar Unsinn, doch kann niemand Trump davon abhalten, so zu handeln. Insofern gibt es nicht einen Sinneswandel bei Trump, sondern jede Position jederzeit möglich.
"Einziges ist bisher konstant: Am Ende bewundert Trump Autokraten, in diesem Fall Putin und schreckt vor einer harten Politik gegenüber Russland zurück", sagt Jäger. Wird das Treffen in Budapest mit Trump und Putin mehr bringen als der Gipfel im August in Alaska? Nein, antwortet Jäger. Jetzt ist es wieder wie vor Alaska. Trump fordert einen Waffenstillstand und Putin sagt: "nein". Nach Alaska sagte Trump dann, dass ein Waffenstillstand keine Voraussetzung für Gespräche sei. Die angedrohten harten Sanktionen sind bis heute nicht verhängt worden.
Eine Vereinbarung könnte es in Budapest nur geben, wenn die Ukraine zur Kapitulation bereit wäre. Das ist sie nicht. Die Kapitulation der Ukraine ist aber das Ziel, das Russland von Beginn an verfolgt und von dem es nicht abrücken wird, solange es dazu nicht gezwungen wird.
Der Gipfel-Treffen zwischen Trump und Selenskyj im Weißen Haus hat eine Frage aufgeworfen: Warum liefert die USA der Ukraine keine Tomahawk-Marschflugkörper? Thomas Jäger, ein Experte für Außenpolitik, erklärt FOCUS online, welche Rolle Putin dabei spielt.
"Warum sollte Trump die Lieferung der Tomahawk als Drohung gegenüber Russland benutzt haben?", fragt FOCUS online. "Er wollte Putin gesprächsbereit machen", antwortet Jäger. "Ob er wirklich liefern wollte, bleibt offen." Doch Putin hat die Drohung umgekehrt: Warum sollten die amerikanisch-russischen Beziehungen beschädigt werden, wenn die Tomahawk militärisch nichts ändern? Indem Putin gleichzeitig Gesprächsbereitschaft simulierte und ein rasches Treffen vereinbart wurde, sind die Marschflugkörper zumindest bis zu dem Treffen kein Thema mehr.
Im September sprach Trump noch davon, dass die Ukraine den Krieg gewinnen kann. Er schloss nicht aus, sogar russische Kampfjets zu bombardieren. Doch dieses Treffen verlief ohne Ergebnis und ohne Zusagen für die Ukraine. Kann sich Jäger diesen Sinneswandel von Trump erklären? "Trump hat gegenüber der Ukraine schon alle möglichen Positionen eingenommen", sagt er. Von Selenskyj ist ein "Diktator ohne Wahlen" bis zu "die Ukraine kann ihre Gebiete zurückerobern". Er erhält sich damit maximale Handlungsfreiheit.
"Denn Trump hat keinen Plan, den Krieg zu beenden, und keine Strategie, Russland zu Kompromissen zu bewegen", sagt Jäger. "Trump meint, das liefe alles zwischen 'Wladimir und mir'". Das ist zwar Unsinn, doch kann niemand Trump davon abhalten, so zu handeln. Insofern gibt es nicht einen Sinneswandel bei Trump, sondern jede Position jederzeit möglich.
"Einziges ist bisher konstant: Am Ende bewundert Trump Autokraten, in diesem Fall Putin und schreckt vor einer harten Politik gegenüber Russland zurück", sagt Jäger. Wird das Treffen in Budapest mit Trump und Putin mehr bringen als der Gipfel im August in Alaska? Nein, antwortet Jäger. Jetzt ist es wieder wie vor Alaska. Trump fordert einen Waffenstillstand und Putin sagt: "nein". Nach Alaska sagte Trump dann, dass ein Waffenstillstand keine Voraussetzung für Gespräche sei. Die angedrohten harten Sanktionen sind bis heute nicht verhängt worden.
Eine Vereinbarung könnte es in Budapest nur geben, wenn die Ukraine zur Kapitulation bereit wäre. Das ist sie nicht. Die Kapitulation der Ukraine ist aber das Ziel, das Russland von Beginn an verfolgt und von dem es nicht abrücken wird, solange es dazu nicht gezwungen wird.