Zwischenwahlen in Argentinien - Stresstest für Milei
Der Vorzeigelibertäre ist gerade bei Trump, um eine Kreditzusage zu klären. Doch die Wähler wollen mehr von ihm. Die Finanzmärkte sind ins Trudeln geraten. Doch trotz aller Probleme bleibt Miliei der wahre Showman Argentiniens.
Die Finanzmärkte in Südamerika haben sich wieder angespannt, nachdem der Internationale Währungsfonds Milliarden in das Land gepumpt hat. Doch trotz dieser Maßnahmen ist die Situation immer noch kritisch. Die Inflation liegt bei 50 Prozent und die Armutsraten sind steigen. Das Problem: der Estado hat keine Devisen mehr.
Milei war vor zehn Tagen im Weißen Haus, um sich Rückendeckung von seinem Idol Trump abzuholen und ein 20-Milliarden-US-Dollar-Hilfspaket zu klären. Doch die Wähler wünschen ihm mehr als nur Kredite. Sie wollen eine wirtschaftliche Erneuerung Argentiniens.
Der libertäre Ökonom mit der symbolischen Kettensäge, der das Erfolgsrezept für Argentiniens Dauerkrise gefunden hat, ist vor einer großen Prüfung stand. Doch trotz aller Probleme bleibt Miliei der wahre Showman des anti-woken Kulturkampfes.
Die Proteste gegen seine Politik wachsen weiter an und auch die Industriepark von Pilar, in dem eine Porzellanfabrik steht, ist ein Hotspot für Demonstrationen. Dort sitzen Dutzende von Arbeitern in Plastikplanen und Paletten vor den verschlossenen Toren der Fabrik und demonstrieren gegen die Entlassungen ihrer Kollegen.
Der Ökonom Daniel Schteingart sagt, dass die Proteste wegen der Wirtschaftspolitik von Milei sind. "Die Industrie wurde stark getroffen", weil die Landeswährung vergleichsweise stark gegenüber dem Dollar ist. Argentinien ist damit ein teures Land geworden und kaum wettbewerbsfähig.
Milei hatte zunächst Erfolge mit seiner Sparpolitik. Der Überschuss des Staates war größer als je zuvor, die Inflation ging zurück und sogar die Armutsraten sanken. Doch nun gibt es auch Gegenwind. Die Zeit, während derer der Präsident mit Dringlichkeitsdekreten am Parlament vorbei regieren konnte, sind vorbei.
Eine eigene Mehrheit hat er nicht. Eine eigene Mehrheit hat er nicht - auch deshalb sind die Zwischenwahlen für Milei so wichtig, um seinen radikalen Sparkurs und Reformen weiterzuführen. Doch nun sorgt der Korruptionsskandal auch für Ärger im eigenen Lager.
Einige Abgeordnete haben die Regierungspartei La Libertad Avanza verlassen, darunter die prominente TV-Journalistin Marcela Pagano: "Ich war enttäuscht, denn als ich mich Javier Milei angeschlossen habe, ging es darum, den Staat zu modernisieren und die Privilegien der Kaste, also des Establishments zu bekämpfen."
Milei lasse den Mittelstand im Stich, sagt Pagano. "Diese Regierung ist überhaupt nicht liberal, und sie hat auch keinen Wirtschaftsplan. Sie hat keinen Plan für den Mittelstand, für den Handel, die Sektoren, die Argentinien voranbringen. Wir sind nun noch mehr verschuldet, noch abhängiger von Krediten."
Es ist ein weiterer Grund, warum Miliei in Schwierigkeiten steckt: Es fehlen Devisen. Das ist das Dauerproblem Argentiniens und unter Milei nichts geändert. Er stützt nun die strauchelnde Landeswährung Peso, indem er Milliarden von Dollar auf den Markt wirft.
Das Ziel ist, eine Abwertung des Peso zu verhindern, um die Inflationsspirale nicht erneut in Gang zu setzen. Das hätte beinahe zum Crash geführt, wäre das US-Finanzministerium nicht mit einem Währungstausch eingesprungen.
Sie kaufen die Pesos mit einem Swap, einer indirekten Währungsreserve von 20 Milliarden US-Dollar, um die Landeswährung zu stabilisieren. Doch mit der Hilfe gibt es eine recht apokalyptische Einschätzung von Miliens Verbündetem im Weißen Haus.
"Sie sterben! Sie kämpfen ums Überleben, sie haben nichts", erklärte Trump vor Journalisten am vergangenem Montag in der Air Force One. Er helfe Argentinien, weil er deren Präsidenten gut leiden könne.
Wie nachhaltig diese Unterstützung ist, wird sich nach den Wahlen vom Sonntag zeigen.
Der Vorzeigelibertäre ist gerade bei Trump, um eine Kreditzusage zu klären. Doch die Wähler wollen mehr von ihm. Die Finanzmärkte sind ins Trudeln geraten. Doch trotz aller Probleme bleibt Miliei der wahre Showman Argentiniens.
Die Finanzmärkte in Südamerika haben sich wieder angespannt, nachdem der Internationale Währungsfonds Milliarden in das Land gepumpt hat. Doch trotz dieser Maßnahmen ist die Situation immer noch kritisch. Die Inflation liegt bei 50 Prozent und die Armutsraten sind steigen. Das Problem: der Estado hat keine Devisen mehr.
Milei war vor zehn Tagen im Weißen Haus, um sich Rückendeckung von seinem Idol Trump abzuholen und ein 20-Milliarden-US-Dollar-Hilfspaket zu klären. Doch die Wähler wünschen ihm mehr als nur Kredite. Sie wollen eine wirtschaftliche Erneuerung Argentiniens.
Der libertäre Ökonom mit der symbolischen Kettensäge, der das Erfolgsrezept für Argentiniens Dauerkrise gefunden hat, ist vor einer großen Prüfung stand. Doch trotz aller Probleme bleibt Miliei der wahre Showman des anti-woken Kulturkampfes.
Die Proteste gegen seine Politik wachsen weiter an und auch die Industriepark von Pilar, in dem eine Porzellanfabrik steht, ist ein Hotspot für Demonstrationen. Dort sitzen Dutzende von Arbeitern in Plastikplanen und Paletten vor den verschlossenen Toren der Fabrik und demonstrieren gegen die Entlassungen ihrer Kollegen.
Der Ökonom Daniel Schteingart sagt, dass die Proteste wegen der Wirtschaftspolitik von Milei sind. "Die Industrie wurde stark getroffen", weil die Landeswährung vergleichsweise stark gegenüber dem Dollar ist. Argentinien ist damit ein teures Land geworden und kaum wettbewerbsfähig.
Milei hatte zunächst Erfolge mit seiner Sparpolitik. Der Überschuss des Staates war größer als je zuvor, die Inflation ging zurück und sogar die Armutsraten sanken. Doch nun gibt es auch Gegenwind. Die Zeit, während derer der Präsident mit Dringlichkeitsdekreten am Parlament vorbei regieren konnte, sind vorbei.
Eine eigene Mehrheit hat er nicht. Eine eigene Mehrheit hat er nicht - auch deshalb sind die Zwischenwahlen für Milei so wichtig, um seinen radikalen Sparkurs und Reformen weiterzuführen. Doch nun sorgt der Korruptionsskandal auch für Ärger im eigenen Lager.
Einige Abgeordnete haben die Regierungspartei La Libertad Avanza verlassen, darunter die prominente TV-Journalistin Marcela Pagano: "Ich war enttäuscht, denn als ich mich Javier Milei angeschlossen habe, ging es darum, den Staat zu modernisieren und die Privilegien der Kaste, also des Establishments zu bekämpfen."
Milei lasse den Mittelstand im Stich, sagt Pagano. "Diese Regierung ist überhaupt nicht liberal, und sie hat auch keinen Wirtschaftsplan. Sie hat keinen Plan für den Mittelstand, für den Handel, die Sektoren, die Argentinien voranbringen. Wir sind nun noch mehr verschuldet, noch abhängiger von Krediten."
Es ist ein weiterer Grund, warum Miliei in Schwierigkeiten steckt: Es fehlen Devisen. Das ist das Dauerproblem Argentiniens und unter Milei nichts geändert. Er stützt nun die strauchelnde Landeswährung Peso, indem er Milliarden von Dollar auf den Markt wirft.
Das Ziel ist, eine Abwertung des Peso zu verhindern, um die Inflationsspirale nicht erneut in Gang zu setzen. Das hätte beinahe zum Crash geführt, wäre das US-Finanzministerium nicht mit einem Währungstausch eingesprungen.
Sie kaufen die Pesos mit einem Swap, einer indirekten Währungsreserve von 20 Milliarden US-Dollar, um die Landeswährung zu stabilisieren. Doch mit der Hilfe gibt es eine recht apokalyptische Einschätzung von Miliens Verbündetem im Weißen Haus.
"Sie sterben! Sie kämpfen ums Überleben, sie haben nichts", erklärte Trump vor Journalisten am vergangenem Montag in der Air Force One. Er helfe Argentinien, weil er deren Präsidenten gut leiden könne.
Wie nachhaltig diese Unterstützung ist, wird sich nach den Wahlen vom Sonntag zeigen.