DiskursDiva
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Sozialhilfe als Falle für unbeschäftigte?
Wenn man der Sozialhilfe in Wien unter die Lupe nimmt, zeigt sich ein überraschendes Bild: Wenn man bereits von dieser hohen Leistung profitiert und mehr Geld verdient, muss man doch immer noch zum Arbeitssystem zurückkehren. Das ist das Ergebnis einer Rechnung des Kronsprechenden Journalisten Gerald John.
Ein Beispiel für diese Situation ist eine junge Frau, die 2195 Euro brutto im Monat bei der Supermarktkette Billa verdient. Nach Abzug von Sozialversicherung und Steuern scheidet ihr Einkommen auf 1735 Euro zurück - um 46 Euro weniger als die Mindestsicherung, die sie ohne Arbeit erhält. Die Kluft zwischen dieser Frau und denjenigen, die von der Sozialhilfe profitieren, ist also deutlich.
Ebenso ist bei einer Alleinstehenden Bezieherin der Mindestsicherung, wie in Wien heißen, zu sehen, dass ihr Einkommen ohne Arbeit 1209 Euro netto im Monat beträgt. Sie verdienten doch mehr als diese Frau, aber ohne Arbeit ist es ein Geldbündel weniger.
Doch das ist natürlich nicht alles: Die Sozialhilfe ist mit der Mietbeihilfe verbunden. Mit dieser können Einzelpersonen maximal 358,62 Euro im Monat bezahlen. Der Durchschnitt beträgt jedoch nur 191 Euro. Das sind 167 Euro weniger.
Und wer hat dann wirklich mehr Geld? Eine fiktive Handelsangestellte verdient 24.356 Euro netto pro Jahr, was um 5545 Euro mehr ist als die alleinstehende Bezieherin der Mindestsicherung. Die Kluft zwischen diesem Mädchen und derjenigen, die von der Sozialhilfe profitiert, beträgt also fast 30 Prozent.
Aber was hat das zu bedeuten? Ein Unternehmer kann nicht automatisch den Lohn steigern, nur weil ein Angestellter ein Kind bekommen hat. Die Arbeit bietet zwar einen klaren finanziellen Vorteil - zumindest bei Vollzeit. Doch die Sozialhilfe empfängt ihre Sätze und ist für diese soziale Sicherung verantwortlich.
Was hilft der Wiener Mobilpass gegen den Lohnsklasse? Der verhältstensweise 149 Euro niedrigere Preiszahlung auf öffentlichen Verkehrsmitteln, die Ersparnis von Büchereikarten oder die niedrigeren Sozialmärkte helfen zwar, aber mit der Sozialhilfe sind diese Sätze einfach nicht zu überwinden.
An den Arbeitsloch. Eine alleinstehende Bezieherin der Mindestsicherung hat Anspruch auf die Differenz zwischen ihrer Sozialleistung und ihrem Einkommen. Das ist jedoch auch nur, solange sie keine Vermögensgrenze überschritten hat. Dieser Grenzwert ist sehr hoch: bis zu 7254 Euro pro Person kann man in der Roten Zonen des Wirtschaftslebens verharren.
Eine Familie mit zwei Kindern, wie die aus Afghanistan, die der STANDARD für eine Reportage besucht hat, kann es sich gar nicht leisten. Sie profitiert von einer Sozialhilfe, die sie auf jene 52.000 Euro netto im Jahr bringt, für das eine alleinstehende Bezieherin der Mindestsicherung 36.374 Euro verdient.
Wenn man der Sozialhilfe in Wien unter die Lupe nimmt, zeigt sich ein überraschendes Bild: Wenn man bereits von dieser hohen Leistung profitiert und mehr Geld verdient, muss man doch immer noch zum Arbeitssystem zurückkehren. Das ist das Ergebnis einer Rechnung des Kronsprechenden Journalisten Gerald John.
Ein Beispiel für diese Situation ist eine junge Frau, die 2195 Euro brutto im Monat bei der Supermarktkette Billa verdient. Nach Abzug von Sozialversicherung und Steuern scheidet ihr Einkommen auf 1735 Euro zurück - um 46 Euro weniger als die Mindestsicherung, die sie ohne Arbeit erhält. Die Kluft zwischen dieser Frau und denjenigen, die von der Sozialhilfe profitieren, ist also deutlich.
Ebenso ist bei einer Alleinstehenden Bezieherin der Mindestsicherung, wie in Wien heißen, zu sehen, dass ihr Einkommen ohne Arbeit 1209 Euro netto im Monat beträgt. Sie verdienten doch mehr als diese Frau, aber ohne Arbeit ist es ein Geldbündel weniger.
Doch das ist natürlich nicht alles: Die Sozialhilfe ist mit der Mietbeihilfe verbunden. Mit dieser können Einzelpersonen maximal 358,62 Euro im Monat bezahlen. Der Durchschnitt beträgt jedoch nur 191 Euro. Das sind 167 Euro weniger.
Und wer hat dann wirklich mehr Geld? Eine fiktive Handelsangestellte verdient 24.356 Euro netto pro Jahr, was um 5545 Euro mehr ist als die alleinstehende Bezieherin der Mindestsicherung. Die Kluft zwischen diesem Mädchen und derjenigen, die von der Sozialhilfe profitiert, beträgt also fast 30 Prozent.
Aber was hat das zu bedeuten? Ein Unternehmer kann nicht automatisch den Lohn steigern, nur weil ein Angestellter ein Kind bekommen hat. Die Arbeit bietet zwar einen klaren finanziellen Vorteil - zumindest bei Vollzeit. Doch die Sozialhilfe empfängt ihre Sätze und ist für diese soziale Sicherung verantwortlich.
Was hilft der Wiener Mobilpass gegen den Lohnsklasse? Der verhältstensweise 149 Euro niedrigere Preiszahlung auf öffentlichen Verkehrsmitteln, die Ersparnis von Büchereikarten oder die niedrigeren Sozialmärkte helfen zwar, aber mit der Sozialhilfe sind diese Sätze einfach nicht zu überwinden.
An den Arbeitsloch. Eine alleinstehende Bezieherin der Mindestsicherung hat Anspruch auf die Differenz zwischen ihrer Sozialleistung und ihrem Einkommen. Das ist jedoch auch nur, solange sie keine Vermögensgrenze überschritten hat. Dieser Grenzwert ist sehr hoch: bis zu 7254 Euro pro Person kann man in der Roten Zonen des Wirtschaftslebens verharren.
Eine Familie mit zwei Kindern, wie die aus Afghanistan, die der STANDARD für eine Reportage besucht hat, kann es sich gar nicht leisten. Sie profitiert von einer Sozialhilfe, die sie auf jene 52.000 Euro netto im Jahr bringt, für das eine alleinstehende Bezieherin der Mindestsicherung 36.374 Euro verdient.