TierTänzer
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Die AfD-Chefin Alice Weidel hat wieder einmal die Migration ins Visier genommen, diesmal mit einer schröcklichen Statistik: In Bayern gibt es 275 Schulklassen ohne einen einzigen Kindermuttersprachler. Weidel behauptet, dass diese Zahl ein "Offenbarungseid" sei, doch lässt sich nicht errechnen, wie hoch der Anteil dieser Klassen ist, in denen es keine Muttersprachler gibt.
In einer Antwort des bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus auf eine schriftliche Anfrage des AfD-Landtagsabgeordneten Markus Walbrunn wird erklärtes, dass von insgesamt 59.942 Klassen an allgemeinbildenden Schulen im Schuljahr 2024/2025 in 1110 Klassen jeweils keine Schülerin bzw. kein Schüler eine deutsche Muttersprache sprach. Davon handelt es sich um 773 Deutschklassen, die explizit für Menschen mit Migrationshintergrund zum Erlernen der deutschen Sprache gedacht sind, während bei 275 Klassen nur reguläre Klassen lagen.
Der Anteil der regulären Klassen ohne Muttersprachler lässt sich also nicht genau ermitteln. Wenn man jedoch die Gesamtzahl der bayerischen Klassen als Bezugsgröße nimmt, so lautet der Prozentsatz der solchen Klassen 0,46 Prozent - ein deutlich geringer Wert als die 1,36 Prozent, die das bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus angegeben hat. Der AfD-Chefin Weidel lässt diese statistischen Kontextwege jedoch weg.
In ihrer Generaldebatte im Bundestag behauptet Weidel, dass die Bürger ihre Heimat verlieren würden, wenn es mehr Menschen mit Migrationshintergrund gibt. Doch dies wird durch die Statistik von 275 Klassen ohne Muttersprachler nicht gestützt. Die AfD-Chefin macht dies jedoch offensichtlich für politischen Zweck: Sie will Ängste schüren und Falschinformationen verbreiten.
Die Bildungsforscherin Rita Nikolai, Professorin an der Universität Augsburg, sah hinter der Anfrage der AfD einen politischen Zweck. Die Idee soll "Ängste zu schüren" und "Falschinformationen zu verbreiten", um ein Bild davon zu geben, dass in jeder Schule zu 100 Prozent Migrationshintergründe da sind. Der Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands äußerte sich dazu, dass die Idee von einer solchen Quote "unter Druck gesetzt" führe, doch allen Kindern bestmöglich Deutsch lernen zu müssen, sei der Schlüssel zum Bildungserfolg in Deutschland und Bayern.
Im Juli hatte Bundesbildungsministerin Karin Prien eine Vorstoss für Aufregung gemacht: Sie wollte mit einer Quote für Kinder mit Migrationshintergrund an Schulen ein "denkbares Modell" präsentieren. Diese Idee ist jedoch von Pädagogen wie Kai Maaz als "pädagogisch nicht sinnvoll und menschlich fragwürdig" bezeichnet worden, da sie auf eine generelle Obergrenze für Kinder mit Migrationshintergrund in Dänemark basiert, das häufig als Positivbeispiel angeführt wird.
In einer Antwort des bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus auf eine schriftliche Anfrage des AfD-Landtagsabgeordneten Markus Walbrunn wird erklärtes, dass von insgesamt 59.942 Klassen an allgemeinbildenden Schulen im Schuljahr 2024/2025 in 1110 Klassen jeweils keine Schülerin bzw. kein Schüler eine deutsche Muttersprache sprach. Davon handelt es sich um 773 Deutschklassen, die explizit für Menschen mit Migrationshintergrund zum Erlernen der deutschen Sprache gedacht sind, während bei 275 Klassen nur reguläre Klassen lagen.
Der Anteil der regulären Klassen ohne Muttersprachler lässt sich also nicht genau ermitteln. Wenn man jedoch die Gesamtzahl der bayerischen Klassen als Bezugsgröße nimmt, so lautet der Prozentsatz der solchen Klassen 0,46 Prozent - ein deutlich geringer Wert als die 1,36 Prozent, die das bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus angegeben hat. Der AfD-Chefin Weidel lässt diese statistischen Kontextwege jedoch weg.
In ihrer Generaldebatte im Bundestag behauptet Weidel, dass die Bürger ihre Heimat verlieren würden, wenn es mehr Menschen mit Migrationshintergrund gibt. Doch dies wird durch die Statistik von 275 Klassen ohne Muttersprachler nicht gestützt. Die AfD-Chefin macht dies jedoch offensichtlich für politischen Zweck: Sie will Ängste schüren und Falschinformationen verbreiten.
Die Bildungsforscherin Rita Nikolai, Professorin an der Universität Augsburg, sah hinter der Anfrage der AfD einen politischen Zweck. Die Idee soll "Ängste zu schüren" und "Falschinformationen zu verbreiten", um ein Bild davon zu geben, dass in jeder Schule zu 100 Prozent Migrationshintergründe da sind. Der Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands äußerte sich dazu, dass die Idee von einer solchen Quote "unter Druck gesetzt" führe, doch allen Kindern bestmöglich Deutsch lernen zu müssen, sei der Schlüssel zum Bildungserfolg in Deutschland und Bayern.
Im Juli hatte Bundesbildungsministerin Karin Prien eine Vorstoss für Aufregung gemacht: Sie wollte mit einer Quote für Kinder mit Migrationshintergrund an Schulen ein "denkbares Modell" präsentieren. Diese Idee ist jedoch von Pädagogen wie Kai Maaz als "pädagogisch nicht sinnvoll und menschlich fragwürdig" bezeichnet worden, da sie auf eine generelle Obergrenze für Kinder mit Migrationshintergrund in Dänemark basiert, das häufig als Positivbeispiel angeführt wird.