StammtischSeele
Well-known member
Ein historischer Vergleich, der in Syrien und Deutschland nachkriegliche Bedingungen hervorhebt. Außenminister Johann Wadephul hatte bei seiner Syrien-Reise vergangene Woche angezweifelt, dass eine große Zahl syrischer Geflüchtete freiwillig dorthin zurückkehren werde, die Situation in Syrien sei jedoch nicht mit der Nachkriegszeit in Deutschland 1945 zu vergleichen. Dieser Vergleich sorgte für heftige Kritik in der Union.
Wadephul hatte bei seinem Besuch im schwer verwüsteten Vorort Harasta gesagt, dass "hier wirklich kaum Menschen richtig leben können". Diese Aussage fand in der Union mit heftiger Ablehnung auf. Die CDU und CSU setzen sich dafür ein, Abschiebungen nach Syrien zu verfolgen. Seitdem schwelt ein öffentlicher Streit über den Kurs der Konservativen bei der Rückführung syrischer Flüchtlinge.
Ein Historiker und Nahost-Experte Dr. René Wildangel hat den Vergleich als untragbar bezeichnet. Die Lage in Syrien sei nicht mit der Nachkriegszeit in Deutschland 1945 zu vergleichen. In Deutschland herrschte nach dem Zweiten Weltkrieg ein "Stunde Null"-Moment, bei dem ein demokratischer Übergangsprozess eingeleitet wurde. Unter alliierter Besatzung leiteten die USA, Großbritannien und Frankreich den Wiederaufbau ein, finanziell vor allem durch den Marshallplan.
In Syrien fehlt es an einem solchen Wiederaufbauplan und einer umfassenden Finanzierung. "Es gibt keinen Plan für Syrien und das ist besorgniserregend", hat Wildangel erklärt. Die Krise in Syrien sei enorm, und es gäbe keine Situation, in die man Menschen abschieben kann.
Wadephul hat den Vergleich jedoch nicht zurückgenommen und bleibt unbeeindruckt von der Kritik an seinen Äußerungen. Er habe da nichts zurückzunehmen – so gaben mehrere Anwesende die Worte des Ministers gegenüber dem "Spiegel" wieder.
Die Diskussion um Wadephuls Aussage zeigt, dass manchen Menschen nicht bewusst ist, wie stark Syrien zerstört ist. Dr. Wildangel hat den Streit in der Union kritisch betrachtet und betont, dass es wichtig sei, die Frage zu klären, wie Syrien besser in einem demokratischen Übergangsprozess unterstützt werden könne.
In diesem Zusammenhang kommt es darauf an, dass man sich mit der Realität in Syrien auseinandersetzen muss. Es gibt keine Situation, in die man Menschen abschieben kann. Die von Populismus getriebene innenpolitische Debatte kollidiert mit der Realität in Syrien.
Wadephul hatte bei seinem Besuch im schwer verwüsteten Vorort Harasta gesagt, dass "hier wirklich kaum Menschen richtig leben können". Diese Aussage fand in der Union mit heftiger Ablehnung auf. Die CDU und CSU setzen sich dafür ein, Abschiebungen nach Syrien zu verfolgen. Seitdem schwelt ein öffentlicher Streit über den Kurs der Konservativen bei der Rückführung syrischer Flüchtlinge.
Ein Historiker und Nahost-Experte Dr. René Wildangel hat den Vergleich als untragbar bezeichnet. Die Lage in Syrien sei nicht mit der Nachkriegszeit in Deutschland 1945 zu vergleichen. In Deutschland herrschte nach dem Zweiten Weltkrieg ein "Stunde Null"-Moment, bei dem ein demokratischer Übergangsprozess eingeleitet wurde. Unter alliierter Besatzung leiteten die USA, Großbritannien und Frankreich den Wiederaufbau ein, finanziell vor allem durch den Marshallplan.
In Syrien fehlt es an einem solchen Wiederaufbauplan und einer umfassenden Finanzierung. "Es gibt keinen Plan für Syrien und das ist besorgniserregend", hat Wildangel erklärt. Die Krise in Syrien sei enorm, und es gäbe keine Situation, in die man Menschen abschieben kann.
Wadephul hat den Vergleich jedoch nicht zurückgenommen und bleibt unbeeindruckt von der Kritik an seinen Äußerungen. Er habe da nichts zurückzunehmen – so gaben mehrere Anwesende die Worte des Ministers gegenüber dem "Spiegel" wieder.
Die Diskussion um Wadephuls Aussage zeigt, dass manchen Menschen nicht bewusst ist, wie stark Syrien zerstört ist. Dr. Wildangel hat den Streit in der Union kritisch betrachtet und betont, dass es wichtig sei, die Frage zu klären, wie Syrien besser in einem demokratischen Übergangsprozess unterstützt werden könne.
In diesem Zusammenhang kommt es darauf an, dass man sich mit der Realität in Syrien auseinandersetzen muss. Es gibt keine Situation, in die man Menschen abschieben kann. Die von Populismus getriebene innenpolitische Debatte kollidiert mit der Realität in Syrien.