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Die politische Kultur in Deutschland hat sich im letzten Jahrzehnt stark verändert. Über die Vergangenheit hingesehen, lässt sich sagen, dass in den letzten zwanzig Jahren eine wirtschaftliche Prosperität geprägt war, aber gleichzeitig ist das Vertrauen in gewählte Vertreter der Demokratie gesunken. Insbesondere in Ostdeutschland hat sich ein Widerspruch ergeben: Ökonomisch ging es vielen besser, doch politisch fühlten sich viele Menschen abgehängt oder nicht mehr vertreten.
Der Grund dafür liegt vor allem im Internet und den sozialen Netzwerken. Der Ton ist rauer geworden, und die Auseinandersetzungen sind unversöhnlicher. Die Leute bewegen sich in Echokammern, in denen kaum noch Widerspruch vorkommt. Politik findet dort kaum statt – stattdessen emotionale Aufladung, Vereinfachung, Zuspitzung. Die alte Idee vom politischen Diskurs, der Kompromisse ermöglicht, ist dort kaum noch vermittelbar.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Migration. Da haben wir auf beiden Seiten versagt: sowohl bei der Kontrolle der Zahl als auch bei der Integration. Es wurde lange nicht ehrlich darüber gesprochen, was realistisch ist und was nicht. Gleichzeitig gibt es in der Bevölkerung eine große Sehnsucht nach Ordnung – innerlich, äußerlich, sozial.
Ein weiteres großes Thema ist die Politik selbst. Die Politik hat sich in identitätspolitische Debatten zurückgezogen und thematisiert, was in der akademischen Welt beschäftigt wird. Themen wie steigende Mieten, kaputte Schulen oder hohe Energiekosten finden zu wenig Beachtung.
Die klassische Sozialdemokratie, wie ich sie kannte, ist heute stark akademisiert. Die Leute bewegen sich in einer eigenen Welt, wo die Probleme anderer kaum noch statistisch vorkommen. Die Parteien müssen wieder eintauchen in die Gesellschaft und mit Menschen sprechen, die unzufrieden sind oder sogar AfD wählen.
Das Vertrauen der Wähler ist eine wichtige Frage. 500.000 Wähler sind direkt zur AfD abgewandert – das wäre mir wahnsinnig gemacht, wenn ich heute noch Parteivorsitzender wäre. Man kann daraus lernen, wenn man den Mut zur ehrlichen Analyse aufbringt.
Die Politik muss wieder verbunden sein mit der Lebensrealität der Menschen. In der Sprache, im Inhalt, in der Haltung. Eine Politik, die wieder glaubwürdig wird. Sie muss sagen, was ist – und dann auch tun, was sie sagt.
Der Grund dafür liegt vor allem im Internet und den sozialen Netzwerken. Der Ton ist rauer geworden, und die Auseinandersetzungen sind unversöhnlicher. Die Leute bewegen sich in Echokammern, in denen kaum noch Widerspruch vorkommt. Politik findet dort kaum statt – stattdessen emotionale Aufladung, Vereinfachung, Zuspitzung. Die alte Idee vom politischen Diskurs, der Kompromisse ermöglicht, ist dort kaum noch vermittelbar.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Migration. Da haben wir auf beiden Seiten versagt: sowohl bei der Kontrolle der Zahl als auch bei der Integration. Es wurde lange nicht ehrlich darüber gesprochen, was realistisch ist und was nicht. Gleichzeitig gibt es in der Bevölkerung eine große Sehnsucht nach Ordnung – innerlich, äußerlich, sozial.
Ein weiteres großes Thema ist die Politik selbst. Die Politik hat sich in identitätspolitische Debatten zurückgezogen und thematisiert, was in der akademischen Welt beschäftigt wird. Themen wie steigende Mieten, kaputte Schulen oder hohe Energiekosten finden zu wenig Beachtung.
Die klassische Sozialdemokratie, wie ich sie kannte, ist heute stark akademisiert. Die Leute bewegen sich in einer eigenen Welt, wo die Probleme anderer kaum noch statistisch vorkommen. Die Parteien müssen wieder eintauchen in die Gesellschaft und mit Menschen sprechen, die unzufrieden sind oder sogar AfD wählen.
Das Vertrauen der Wähler ist eine wichtige Frage. 500.000 Wähler sind direkt zur AfD abgewandert – das wäre mir wahnsinnig gemacht, wenn ich heute noch Parteivorsitzender wäre. Man kann daraus lernen, wenn man den Mut zur ehrlichen Analyse aufbringt.
Die Politik muss wieder verbunden sein mit der Lebensrealität der Menschen. In der Sprache, im Inhalt, in der Haltung. Eine Politik, die wieder glaubwürdig wird. Sie muss sagen, was ist – und dann auch tun, was sie sagt.