Spaßvogel84
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Schwedens Angst: Wie bezahlen, wenn das Netz ausfällt?
In Schweden ist fast alles digital bezahlt. Scheine und Münzen? Fast verschwunden. Das ist bequem, hat aber auch Nachteile - nicht nur, wenn das Netz gestört ist. Die schwedische Gesellschaft ist weit fortgeschritten in Sachen Digitalisierung. Cash ist hier schon lange nicht mehr King. Für viele Schwedinnen und Schweden ist das bargeldlose Bezahlen bequem und zeitsparend.
Doch die Entwicklung hat ihre Schattenseiten. Bargeld verschwindet nicht nur zunehmend aus den Portemonnaies, sondern auch aus der Infrastruktur. Bankfilialen bieten immer seltener Ein- oder Auszahlungen an, Geldautomaten werden abgebaut, immer wenige Geschäfte akzeptieren Barzahlungen.
Der Anteil von Bargeldzahlungen in Schweden liegt bei nur etwa einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Das bedeutet, dass nur rund ein Prozent aller Transaktionen und Geldbewegungen im Land noch bar abgewickelt wird - einer der niedrigsten Werte weltweit. Zusammen mit Norwegen gehört Schweden zu den Ländern mit dem geringsten Bargeldanteil.
Inzwischen wächst die Sorge um soziale Gerechtigkeit und die Versorgungssicherheit. Initiativen wie Kontantupproret ("Der Bargeld-Aufstand") setzen sich für den Erhalt des Bargelds als gängige Bezahlalternative ein. "Du schließt Menschen aus, die damit Schwierigkeiten haben", warnt Björn Eriksson, Gründer der Organisation. "Das können Menschen mit körperlichen Behinderungen sein, Frauen, die mit gewalttätigen Männern leben und deren Kontostand kontrolliert wird, Menschen, die damit einfach nicht zurechtkommen - viele Ältere oder solche, die auf dem Land leben, wo es keinen Empfang gibt."
Die schwedische Zentralbank stuft die Bedrohungslage für den Finanzsektor weiterhin als hoch ein. Zwar gilt das schwedische Finanzsystem als widerstandsfähig, doch muss es kontinuierlich weiterentwickelt werden, um auf neue Bedrohungen vorbereitet zu sein. In solchen Krisensituationen zeigt sich der Wert von Bargeld als Notfall-Backup. "Bargeld funktioniert auch dann, wenn Strom oder Datenkommunikation ausfallen", meint Elin Ritola von der Riksbank. "Es ist weniger anfällig für Cyberangriffe und somit ein wichtiger Bestandteil der Sicherheitsarchitektur."
Die Regierung unter Ministerpräsident Ulf Kristersson hat die sogenannte "Cash Inquiry" eingeführt, um Vorschläge zu erarbeiten, wie die Bargeldinfrastruktur erhalten und an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst werden kann. Im vergangenen Dezember präsentierte die Kommission ihre Empfehlungen, darunter die Einführung einer Bargeldannahmepflicht für Geschäfte, die lebenswichtige Güter wie Lebensmittel und Medikamente verkaufen.
Die schwedische Zentralbank unterstützt diese Vorschläge und fordert den Gesetzgeber schon länger zum Handeln auf. Die Einführung der E-Krone, einer digitale Form von Bargeld, die direkt bei der Zentralbank geführt wird, soll Bargeld ergänzen, nicht ersetzen. "Die E-Krone wird derzeit in Pilotprojekten getestet", erklärt Elin Ritola.
Auch wenn Bargeld im schwedischen Alltag fast unsichtbar geworden ist, bleibt es ein wichtiger Baustein der nationalen Sicherheitsarchitektur. Cyberrisiken, Stromausfälle oder technische Störungen zeigen, dass eine rein digitale Zahlungswelt verwundbar ist. "In Krisenzeiten ist Bargeld mehr als nur ein Zahlungsmittel - es ist ein Stück Resilienz", erklärte Elin Ritola.
In Krisenzeiten wird das Bargeldverhalten oft unter den Erwachsenen über 60 Jahren stärker, während jüngere Menschen bevorzugt digital bezahlen. Dieser Unterschied kann die Schwierigkeiten für ältere Menschen erhöhen, die nicht mit digitalen Zahlungsmitteln umgehen können.
Die schwedische Regierung muss sich in Anspruch nehmen und schnell handeln, wenn sie die Bargeldinfrastruktur erhalten will. Die Einführung der E-Krone ist nur ein Schritt in dieser Richtung, aber es ist wichtig, dass die Politik auch auf die sozialen Auswirkungen der Digitalisierung eingeht.
In Schweden ist fast alles digital bezahlt. Scheine und Münzen? Fast verschwunden. Das ist bequem, hat aber auch Nachteile - nicht nur, wenn das Netz gestört ist. Die schwedische Gesellschaft ist weit fortgeschritten in Sachen Digitalisierung. Cash ist hier schon lange nicht mehr King. Für viele Schwedinnen und Schweden ist das bargeldlose Bezahlen bequem und zeitsparend.
Doch die Entwicklung hat ihre Schattenseiten. Bargeld verschwindet nicht nur zunehmend aus den Portemonnaies, sondern auch aus der Infrastruktur. Bankfilialen bieten immer seltener Ein- oder Auszahlungen an, Geldautomaten werden abgebaut, immer wenige Geschäfte akzeptieren Barzahlungen.
Der Anteil von Bargeldzahlungen in Schweden liegt bei nur etwa einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Das bedeutet, dass nur rund ein Prozent aller Transaktionen und Geldbewegungen im Land noch bar abgewickelt wird - einer der niedrigsten Werte weltweit. Zusammen mit Norwegen gehört Schweden zu den Ländern mit dem geringsten Bargeldanteil.
Inzwischen wächst die Sorge um soziale Gerechtigkeit und die Versorgungssicherheit. Initiativen wie Kontantupproret ("Der Bargeld-Aufstand") setzen sich für den Erhalt des Bargelds als gängige Bezahlalternative ein. "Du schließt Menschen aus, die damit Schwierigkeiten haben", warnt Björn Eriksson, Gründer der Organisation. "Das können Menschen mit körperlichen Behinderungen sein, Frauen, die mit gewalttätigen Männern leben und deren Kontostand kontrolliert wird, Menschen, die damit einfach nicht zurechtkommen - viele Ältere oder solche, die auf dem Land leben, wo es keinen Empfang gibt."
Die schwedische Zentralbank stuft die Bedrohungslage für den Finanzsektor weiterhin als hoch ein. Zwar gilt das schwedische Finanzsystem als widerstandsfähig, doch muss es kontinuierlich weiterentwickelt werden, um auf neue Bedrohungen vorbereitet zu sein. In solchen Krisensituationen zeigt sich der Wert von Bargeld als Notfall-Backup. "Bargeld funktioniert auch dann, wenn Strom oder Datenkommunikation ausfallen", meint Elin Ritola von der Riksbank. "Es ist weniger anfällig für Cyberangriffe und somit ein wichtiger Bestandteil der Sicherheitsarchitektur."
Die Regierung unter Ministerpräsident Ulf Kristersson hat die sogenannte "Cash Inquiry" eingeführt, um Vorschläge zu erarbeiten, wie die Bargeldinfrastruktur erhalten und an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst werden kann. Im vergangenen Dezember präsentierte die Kommission ihre Empfehlungen, darunter die Einführung einer Bargeldannahmepflicht für Geschäfte, die lebenswichtige Güter wie Lebensmittel und Medikamente verkaufen.
Die schwedische Zentralbank unterstützt diese Vorschläge und fordert den Gesetzgeber schon länger zum Handeln auf. Die Einführung der E-Krone, einer digitale Form von Bargeld, die direkt bei der Zentralbank geführt wird, soll Bargeld ergänzen, nicht ersetzen. "Die E-Krone wird derzeit in Pilotprojekten getestet", erklärt Elin Ritola.
Auch wenn Bargeld im schwedischen Alltag fast unsichtbar geworden ist, bleibt es ein wichtiger Baustein der nationalen Sicherheitsarchitektur. Cyberrisiken, Stromausfälle oder technische Störungen zeigen, dass eine rein digitale Zahlungswelt verwundbar ist. "In Krisenzeiten ist Bargeld mehr als nur ein Zahlungsmittel - es ist ein Stück Resilienz", erklärte Elin Ritola.
In Krisenzeiten wird das Bargeldverhalten oft unter den Erwachsenen über 60 Jahren stärker, während jüngere Menschen bevorzugt digital bezahlen. Dieser Unterschied kann die Schwierigkeiten für ältere Menschen erhöhen, die nicht mit digitalen Zahlungsmitteln umgehen können.
Die schwedische Regierung muss sich in Anspruch nehmen und schnell handeln, wenn sie die Bargeldinfrastruktur erhalten will. Die Einführung der E-Krone ist nur ein Schritt in dieser Richtung, aber es ist wichtig, dass die Politik auch auf die sozialen Auswirkungen der Digitalisierung eingeht.