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Die deutsche Rüstungsindustrie steht vor einer Revolution. Etablierte Spieler wie Rheinmetall dominieren noch immer den Markt, aber die Auftragsbücher voll sind und Firmen investieren stark in Ausbau ihrer Produktionskapazitäten. Doch gleichzeitig gewinnen sogenannte Defense-Startups, die sich auf innovativen Technologien für den Sicherheits- und Verteidigungssektor spezialisiert haben, immer mehr an Bedeutung.
Patrick Keller, Leiter des Zentrums für Sicherheit und Verteidigung der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, sagt: "Krieg ist ein Treiber von Innovation. Das war schon immer so, und das sehen wir momentan besonders in der Rüstungsindustrie – auch in Deutschland." Der Krieg in der Ukraine zeigt, dass es dringend notwendig sei, sich auf neue Formen der Kriegsführung vorzubereiten.
Die Bundesregierung plant ihr Verteidigungsbudget bis 2029 auf 162 Milliarden Euro zu verdoppeln. Davon wollen auch Wagniskapitalgeber profitieren. Investoren haben ihre Scheu gegenüber der Kriegsbranche längst abgelegt. Eine Erhebung des Nato Innovation Funds und der Analysefirma Dealroom zeigt, dass Deutschland inzwischen Europameister bei privaten Investitionen in Verteidigungs- und Sicherheitstechnologie ist.
Rund 1,3 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 1,25 Milliarden Euro) steckten Risikokapitalgeber 2024 in deutsche Startups, die Hightech-Lösungen für Europas Sicherheit entwickeln. Die neuen Spieler kommen mit punktuellen Angeboten auf den Markt, was etablierten Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall eine ernstzunehmende Konkurrenz darstellt.
Doch die Rüstungs-Startups haben auch ihre eigene Herausforderung: Viele von ihnen gehen nicht über das Ziel hinaus. Die Übernahmen, die in der Branche bereits stattfinden, unterstreichen jedoch den Bedeutungswandel. Firmen wie Helsing, Quantum Systems und Stark setzen sich auf KI-Anwendungen spezialisiert.
Christoph Marischka vom rüstungskritischen Verein Informationsstelle Militarisierung (IMI) äußert Bedenken: "Die Zeitenwende und die Grundgesetzänderung haben so viel Geld in die Kassen gespült, dass inzwischen neben den etablierten Rüstungskonzernen auch Platz für neue Player ist." Er sieht darin ein Problem, da militärisch-technologischer Fortschritt so stärker von Gewinninteressen oder Ideologie geprägt sein könnte.
Ein weiterer Experten, Franz Enders, schreibt in einer Studie zu Rüstungs-Startups und deren wachsendem Einfluss auf Politik und Strategie: "Während idealtypisch die Strategie bestimmt, welche militärischen Technologien entwickelt und angeschafft werden müssen, erleben wir aktuell im Bereich Drohnen und KI eine Umkehr des Prozesses. Die Interessen des Risikokapitals prägen die Technologie und damit auch die Strategie."
Patrick Keller, Leiter des Zentrums für Sicherheit und Verteidigung der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, sagt: "Krieg ist ein Treiber von Innovation. Das war schon immer so, und das sehen wir momentan besonders in der Rüstungsindustrie – auch in Deutschland." Der Krieg in der Ukraine zeigt, dass es dringend notwendig sei, sich auf neue Formen der Kriegsführung vorzubereiten.
Die Bundesregierung plant ihr Verteidigungsbudget bis 2029 auf 162 Milliarden Euro zu verdoppeln. Davon wollen auch Wagniskapitalgeber profitieren. Investoren haben ihre Scheu gegenüber der Kriegsbranche längst abgelegt. Eine Erhebung des Nato Innovation Funds und der Analysefirma Dealroom zeigt, dass Deutschland inzwischen Europameister bei privaten Investitionen in Verteidigungs- und Sicherheitstechnologie ist.
Rund 1,3 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 1,25 Milliarden Euro) steckten Risikokapitalgeber 2024 in deutsche Startups, die Hightech-Lösungen für Europas Sicherheit entwickeln. Die neuen Spieler kommen mit punktuellen Angeboten auf den Markt, was etablierten Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall eine ernstzunehmende Konkurrenz darstellt.
Doch die Rüstungs-Startups haben auch ihre eigene Herausforderung: Viele von ihnen gehen nicht über das Ziel hinaus. Die Übernahmen, die in der Branche bereits stattfinden, unterstreichen jedoch den Bedeutungswandel. Firmen wie Helsing, Quantum Systems und Stark setzen sich auf KI-Anwendungen spezialisiert.
Christoph Marischka vom rüstungskritischen Verein Informationsstelle Militarisierung (IMI) äußert Bedenken: "Die Zeitenwende und die Grundgesetzänderung haben so viel Geld in die Kassen gespült, dass inzwischen neben den etablierten Rüstungskonzernen auch Platz für neue Player ist." Er sieht darin ein Problem, da militärisch-technologischer Fortschritt so stärker von Gewinninteressen oder Ideologie geprägt sein könnte.
Ein weiterer Experten, Franz Enders, schreibt in einer Studie zu Rüstungs-Startups und deren wachsendem Einfluss auf Politik und Strategie: "Während idealtypisch die Strategie bestimmt, welche militärischen Technologien entwickelt und angeschafft werden müssen, erleben wir aktuell im Bereich Drohnen und KI eine Umkehr des Prozesses. Die Interessen des Risikokapitals prägen die Technologie und damit auch die Strategie."