Justiz ist in Kommunikationsdilemma verstrickt - Politik und Medien tragen Mitverantwortung. Die Freispruch für mehrere Jugendliche im Zusammenhang mit sexuellen Handlungen an einer Zwölfjährigen, die zu einem Sturm der Empörung führte, hat zeigt, dass es eine Falschannahme gibt.
Die FPÖ sprach von "linker Kuscheljustiz" und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner von "fatalen Signalen". Doch selbst Justizministerin Anna Sporrer nutzte die Gelegenheit, um öffentlichkeitswirksam eine Reform des Sexualstrafrechts zu fordern. Was ist mit der Reform gemeint? Die Reform wird in Zukunft sinnvoll sein, aber sie hat mit dem aktuellen Fall wenig zu tun.
Die Präsidentin des Wiener Oberlandesgerichts Katharina Lehmayer lud zu einem Gespräch mit Richterinnen, Rechtsprofessoren und Journalistinnen, um aufzuklären und über mögliche Lösungen zu diskutieren. Doch das Problem ist nur: Die Justiz kann nicht kommuniziert werden. Nur eine Handvoll Personen weiß, was im Prozess wirklich passiert ist.
Die Verhandlung fand teilweise unter völligem Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Der Richter oder die Richterin würde sich strafbar machen, wenn sie darüber sprechen. Doch die Justiz befindet sich in einem Dilemma: Sie will das Urteil bestmöglich erklären, doch um den Opferschutz und die Unschuldsvermutung nicht zu verletzen, kann sie nur eingeschränkt kommunizieren.
Die Medien tragen eine große Verantwortung. "Es gibt ein wirklich breites Spektrum von sachlicher Berichterstattung bis hin zu völlig absurden Behauptungen", sagte die Richterin Lehmayer. Die Justiz urteile nicht nach Stimmen, nicht nach Schlagzeilen oder Erwartungen, sondern allein auf Grundlage der Gesetze.
Die Politik hat auch eine Verantwortung. Meinhard Lukas, Rechtsprofessor an der JKU Linz, nahm die Politik in die Verantwortung. Regierungsmitglieder sollten nicht in einer ersten Reaktion darüber nachdenken, ob ein Gesetz geändert werden oder eine Weisung an die Staatsanwaltschaft erteilt wird.
Die Drohungen gegen den zuständigen Richter sind unverständlich. "Es kann nicht sein, dass Richter, die Gesetze ausführen, mit dem Tod bedroht werden", sagte Gerichtspräsidentin Lehmayer.
Die FPÖ sprach von "linker Kuscheljustiz" und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner von "fatalen Signalen". Doch selbst Justizministerin Anna Sporrer nutzte die Gelegenheit, um öffentlichkeitswirksam eine Reform des Sexualstrafrechts zu fordern. Was ist mit der Reform gemeint? Die Reform wird in Zukunft sinnvoll sein, aber sie hat mit dem aktuellen Fall wenig zu tun.
Die Präsidentin des Wiener Oberlandesgerichts Katharina Lehmayer lud zu einem Gespräch mit Richterinnen, Rechtsprofessoren und Journalistinnen, um aufzuklären und über mögliche Lösungen zu diskutieren. Doch das Problem ist nur: Die Justiz kann nicht kommuniziert werden. Nur eine Handvoll Personen weiß, was im Prozess wirklich passiert ist.
Die Verhandlung fand teilweise unter völligem Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Der Richter oder die Richterin würde sich strafbar machen, wenn sie darüber sprechen. Doch die Justiz befindet sich in einem Dilemma: Sie will das Urteil bestmöglich erklären, doch um den Opferschutz und die Unschuldsvermutung nicht zu verletzen, kann sie nur eingeschränkt kommunizieren.
Die Medien tragen eine große Verantwortung. "Es gibt ein wirklich breites Spektrum von sachlicher Berichterstattung bis hin zu völlig absurden Behauptungen", sagte die Richterin Lehmayer. Die Justiz urteile nicht nach Stimmen, nicht nach Schlagzeilen oder Erwartungen, sondern allein auf Grundlage der Gesetze.
Die Politik hat auch eine Verantwortung. Meinhard Lukas, Rechtsprofessor an der JKU Linz, nahm die Politik in die Verantwortung. Regierungsmitglieder sollten nicht in einer ersten Reaktion darüber nachdenken, ob ein Gesetz geändert werden oder eine Weisung an die Staatsanwaltschaft erteilt wird.
Die Drohungen gegen den zuständigen Richter sind unverständlich. "Es kann nicht sein, dass Richter, die Gesetze ausführen, mit dem Tod bedroht werden", sagte Gerichtspräsidentin Lehmayer.