Die Giganten des australischen Kontinents. Die Diprotodontidae waren riesige Wombat-Verwandte namens Kängurus mit kurzen Schnauzen, flugunfähige Vögel und ein urzeitlicher Beutelwolf, der größer war als jeder Dingo. Sie bevölkerten den australischen Kontinent vor etwa 50.000 Jahren – ein Tierreich von beeindruckender Vielfalt und Größe. Doch irgendwann verschwanden die Giganten.
Vor allem der Einzelknochen eines Riesenkängurus wurde zu einem zentralen Beweis für das Aussterben dieser Megafauna. Seit seiner Entdeckung in der Mammoth Cave im Südwesten Australiens zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt er als zweifelsfreier Beweis, dass Menschen die Tierwelt auslöschten. Doch eine neue Studie der University of New South Wales stellt diese Theorie nun infrage.
Ein einzelner Knochen – genauer gesagt, ein versteinerter Unterschenkelknochen eines ausgestorbenen Riesenkängurus – spielte dabei eine zentrale Rolle. Jahrzehntelang war der Knochen ein "rauchender Colt" für die Idee, dass Australiens First Peoples Megafauna gejagt haben. Doch moderne Analysetechniken zeigen nun, dass die Einschnittspuren viel später entstanden sind.
Paläontologen untersuchten den Knochen mit Hilfe hochauflösender 3D-Scans (Mikro-CT) und neuer Datierungsmethoden. Ergebnis: Der Einschnitt entstand erst, nachdem der Knochen bereits ausgetrocknet war und Schrumpfrisse entwickelt hatte – also zu einem Zeitpunkt, als das Tier längst versteinert war.
Die Forschenden schließen nicht aus, dass Menschen mit der Megafauna interagierten oder sie gelegentlich jagten. Doch es gibt keine Beweise für eine systematische Ausrottung. "Wenn Menschen wirklich für die nicht nachhaltige Jagd auf Australiens Megafauna verantwortlich waren, würden wir erwarten, viel mehr Beweise für Jagd oder Schlachtung in den Fossilienaufzeichnungen zu finden", betont Professor Mike Archer.
Stattdessen spricht vieles dafür, dass die riesigen Tiere nicht allein durch menschliche Aktivität verschwanden. Einige Arten starben schon aus, bevor Menschen den Kontinent erreichten, andere existierten noch Tausende Jahre nach deren Ankunft. Oft fällt ihr Verschwinden mit massiven Klimaveränderungen zusammen – etwa langen Dürreperioden und dem Rückgang der Vegetation während des späten Pleistozäns.
Forscher analysierten auch einen fossilen Zahn, der in den 1960er Jahren von einem Angehörigen der Worora Nation gefunden wurde. Der Zahn gehörte zu einem Zygomaturus trilobus – einem gigantischen Beuteltier. Die chemische Zusammensetzung des Zahns zeigt, dass er aus derselben Mammoth Cave im Südwesten stammte, wie der Riesenkänguruknochen. Das deutet darauf hin, dass die First Peoples möglicherweise Fossilien nicht als Jagdtrophäen betrachteten, sondern als wertvolle oder symbolische Objekte.
Forschern hofft, weitere Analysen der Knochen und des Zahntalismans durchführen zu können, um Alter und Herkunft noch präziser zu bestimmen. Auch andere Fundorte wie Cuddie Springs in New South Wales könnten Hinweise liefern. Dort fanden Forschende Spuren, die darauf hindeuten, dass Menschen und Megafauna über mindestens 30.000 Jahre nebeneinander lebten – ohne eindeutige Belege für Jagd oder Schlachtung.
Die frühen Australier waren damit vermutlich nicht die Jäger, die das Ende der Riesen besiegelten – sondern neugierige Sammler, die die Spuren dieser gewaltigen Tiere bewahrten.
Vor allem der Einzelknochen eines Riesenkängurus wurde zu einem zentralen Beweis für das Aussterben dieser Megafauna. Seit seiner Entdeckung in der Mammoth Cave im Südwesten Australiens zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt er als zweifelsfreier Beweis, dass Menschen die Tierwelt auslöschten. Doch eine neue Studie der University of New South Wales stellt diese Theorie nun infrage.
Ein einzelner Knochen – genauer gesagt, ein versteinerter Unterschenkelknochen eines ausgestorbenen Riesenkängurus – spielte dabei eine zentrale Rolle. Jahrzehntelang war der Knochen ein "rauchender Colt" für die Idee, dass Australiens First Peoples Megafauna gejagt haben. Doch moderne Analysetechniken zeigen nun, dass die Einschnittspuren viel später entstanden sind.
Paläontologen untersuchten den Knochen mit Hilfe hochauflösender 3D-Scans (Mikro-CT) und neuer Datierungsmethoden. Ergebnis: Der Einschnitt entstand erst, nachdem der Knochen bereits ausgetrocknet war und Schrumpfrisse entwickelt hatte – also zu einem Zeitpunkt, als das Tier längst versteinert war.
Die Forschenden schließen nicht aus, dass Menschen mit der Megafauna interagierten oder sie gelegentlich jagten. Doch es gibt keine Beweise für eine systematische Ausrottung. "Wenn Menschen wirklich für die nicht nachhaltige Jagd auf Australiens Megafauna verantwortlich waren, würden wir erwarten, viel mehr Beweise für Jagd oder Schlachtung in den Fossilienaufzeichnungen zu finden", betont Professor Mike Archer.
Stattdessen spricht vieles dafür, dass die riesigen Tiere nicht allein durch menschliche Aktivität verschwanden. Einige Arten starben schon aus, bevor Menschen den Kontinent erreichten, andere existierten noch Tausende Jahre nach deren Ankunft. Oft fällt ihr Verschwinden mit massiven Klimaveränderungen zusammen – etwa langen Dürreperioden und dem Rückgang der Vegetation während des späten Pleistozäns.
Forscher analysierten auch einen fossilen Zahn, der in den 1960er Jahren von einem Angehörigen der Worora Nation gefunden wurde. Der Zahn gehörte zu einem Zygomaturus trilobus – einem gigantischen Beuteltier. Die chemische Zusammensetzung des Zahns zeigt, dass er aus derselben Mammoth Cave im Südwesten stammte, wie der Riesenkänguruknochen. Das deutet darauf hin, dass die First Peoples möglicherweise Fossilien nicht als Jagdtrophäen betrachteten, sondern als wertvolle oder symbolische Objekte.
Forschern hofft, weitere Analysen der Knochen und des Zahntalismans durchführen zu können, um Alter und Herkunft noch präziser zu bestimmen. Auch andere Fundorte wie Cuddie Springs in New South Wales könnten Hinweise liefern. Dort fanden Forschende Spuren, die darauf hindeuten, dass Menschen und Megafauna über mindestens 30.000 Jahre nebeneinander lebten – ohne eindeutige Belege für Jagd oder Schlachtung.
Die frühen Australier waren damit vermutlich nicht die Jäger, die das Ende der Riesen besiegelten – sondern neugierige Sammler, die die Spuren dieser gewaltigen Tiere bewahrten.