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Beton, der oft als Klimasünder dargestellt wird, könnte tatsächlich ein wichtiger Teil der Lösung sein. Die Zementbranche sucht nach Möglichkeiten, die CO₂-Emissionen zu verringern und sich an das Ziel einer klimaneutralen Zukunft anzupassen.
Die Produktionsmengen von Beton sind enorm: Jährlich werden weltweit rund 30 Milliarden Tonnen Beton produziert, was keinen anderen Werkstoff übertrifft. Doch der schlechte Ruf des Betons rührt weniger von seiner "Bösheit" als von seiner schieren Masse her. Die Zementproduktion hat einen ordentlichen CO₂-Fußabdruck, da Klinkerbrennen im Prozess selbst viel Kohlendioxid freisetzen.
Trotzdem gibt es Hoffnung. Es gibt industrielle Anlagen zur CO₂-Abscheidung in der Zementindustrie, wie die erste in Norwegen, die bereits 2025 in Betrieb ging und die Möglichkeit bietet, CO₂ aus den Abgasen zu filtern und unter der Nordsee einzulagern.
In Österreich gibt es ebenfalls Ambitionen, diesen Weg einzuschlagen. Die CO₂-Roadmap der VÖZ formuliert das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden, durch weniger Klinker, CO₂-freien Strom, Carbonatisierung und CO₂-Abscheide- und Lagerungstechnologien.
Aber Beton wird auch weiterhin benötigt, auch wegen des Klimawandels. Schutzbauwerke, Lawinenverbauungen, Dämme oder Rückhaltebecken sind ohne Beton kaum denkbar. Die Stadt Wien reagierte auf den starken Regen im September 2024, indem das Sammelbecken des Wienflusses vergrößert wurde, um künftige Wassermassen besser abzufangen.
Eine Studie der ÖBB-Infrastruktur und der Universität Innsbruck hat gezeigt, dass die Beton-Stahl-Verbundbrücke im Vorteil ist gegenüber Holzbauwerken. Die Erneuerung und Sanierung von Holzkonstruktionen nach 40 Jahren sind oft notwendig, während Stahlbetonbauten erst nach 100 Jahren generalsaniert werden müssen.
Es gibt auch Möglichkeiten, den Qualitätsverlust von Beton zu vermeiden. Ein Pilotprojekt mit klinkerreduziertem Beton bei einem Eisenbahntunnelprojekt hat positive Ergebnisse geliefert. Durch gezielte Rezepturen und optimierte Zusatzstoffe kann der Klinkeranteil reduziert werden, ohne dass die Qualität des Betons beeinträchtigt wird.
Letztendlich bleibt Beton ein wichtiges Baumaterial, das beständig, oft unvermeidlich ist, aber mit Nachholbedarf in Klimafragen. Die Zementbranche muss sich an die Herausforderung einer klimaneutralen Zukunft anpassen und neue Technologien entwickeln, um ihre CO₂-Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig die Qualität des Betons zu erhalten.
Die Produktionsmengen von Beton sind enorm: Jährlich werden weltweit rund 30 Milliarden Tonnen Beton produziert, was keinen anderen Werkstoff übertrifft. Doch der schlechte Ruf des Betons rührt weniger von seiner "Bösheit" als von seiner schieren Masse her. Die Zementproduktion hat einen ordentlichen CO₂-Fußabdruck, da Klinkerbrennen im Prozess selbst viel Kohlendioxid freisetzen.
Trotzdem gibt es Hoffnung. Es gibt industrielle Anlagen zur CO₂-Abscheidung in der Zementindustrie, wie die erste in Norwegen, die bereits 2025 in Betrieb ging und die Möglichkeit bietet, CO₂ aus den Abgasen zu filtern und unter der Nordsee einzulagern.
In Österreich gibt es ebenfalls Ambitionen, diesen Weg einzuschlagen. Die CO₂-Roadmap der VÖZ formuliert das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden, durch weniger Klinker, CO₂-freien Strom, Carbonatisierung und CO₂-Abscheide- und Lagerungstechnologien.
Aber Beton wird auch weiterhin benötigt, auch wegen des Klimawandels. Schutzbauwerke, Lawinenverbauungen, Dämme oder Rückhaltebecken sind ohne Beton kaum denkbar. Die Stadt Wien reagierte auf den starken Regen im September 2024, indem das Sammelbecken des Wienflusses vergrößert wurde, um künftige Wassermassen besser abzufangen.
Eine Studie der ÖBB-Infrastruktur und der Universität Innsbruck hat gezeigt, dass die Beton-Stahl-Verbundbrücke im Vorteil ist gegenüber Holzbauwerken. Die Erneuerung und Sanierung von Holzkonstruktionen nach 40 Jahren sind oft notwendig, während Stahlbetonbauten erst nach 100 Jahren generalsaniert werden müssen.
Es gibt auch Möglichkeiten, den Qualitätsverlust von Beton zu vermeiden. Ein Pilotprojekt mit klinkerreduziertem Beton bei einem Eisenbahntunnelprojekt hat positive Ergebnisse geliefert. Durch gezielte Rezepturen und optimierte Zusatzstoffe kann der Klinkeranteil reduziert werden, ohne dass die Qualität des Betons beeinträchtigt wird.
Letztendlich bleibt Beton ein wichtiges Baumaterial, das beständig, oft unvermeidlich ist, aber mit Nachholbedarf in Klimafragen. Die Zementbranche muss sich an die Herausforderung einer klimaneutralen Zukunft anpassen und neue Technologien entwickeln, um ihre CO₂-Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig die Qualität des Betons zu erhalten.