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"Deutschland fehlt dringend an Frauenhäusern"
Jeden Tag erleben in Deutschland Tausende von Frauen und Mädchen häusliche Gewalt. Doch trotz der steigenden Zahlen fehlen bundesweit noch genügend Plätze in den Frauenhäusern, die ein letztes Mal Hoffnung spenden könnten. Die Berechnungen des Bundeskriminalamtes zeigen, dass fast jeder Tag eine Frau oder ein Mädchen Opfer häuslicher Gewalt wird.
Doch in Deutschland gibt es nur 7.800 Plätze für Frauen und Kinder in Frauenhäusern, was dem Gesetz der Istanbul-Konvention widerspricht. Die Deutsche Institution für Menschenrechte schätzt, dass es eigentlich über 20.000 Plätze geben sollte. Damit fehlen jährlich rund 12.000 Plätzen.
Ein weiterer Problem ist die ausgelastete Ausstattung in den Frauenhäusern. Die Geschäftsführerin des Vereins Frauenhauskoordinierung, Sibylle Schreiber, kritisiert die Situation vor dem Hintergrund zunehmender häuslicher Gewalt: "Das Hilfesystem muss dringend ausgebaut werden". Sie fordert eine höhere Finanzierung und mehr Möglichkeiten für Frauen, einen Schutzplatz in ihrer unmittelbaren Nähe zu finden.
Doch die Situation ist nicht nur finanziell. In Deutschland fehlen Frauenhäuser auch in den bevölkerungsreichen Ländern. Das Problem hat sich zugespitzt. Vor zehn Jahren waren es laut der Frauenhauskoordinierung noch 47 Prozent, aber jetzt sind es bereits 67 Prozent der Bewohnerinnen und Kinder, die nicht aus der gleichen Stadt oder dem gleichen Landkreis des Frauenhauses stammen.
Eine weitere Herausforderung ist die Kosten. Frauen mussten in 2024 fast jede vierte Frau selbst bezahlen, je nach Region zwischen zehn und hundert Euro pro Tag. Ab 2032 soll Schutz und Hilfe bei Gewalt kostenlos werden. Doch bis dahin ist ein Aufenthalt im Frauenhaus immer noch ein Armutsrisiko.
Die Zahl der Frauen, die in den Frauenhäusern leben, hat sich auch verändert. Im vergangenen Jahr waren es rund 13.700 Frauen und 15.300 Kinder und Jugendliche. Doch mehr als die Hälfte dieser Frauen kommt gemeinsam mit Kindern zu einer Einrichtung.
Die Zahlen zeigen außerdem: Frauen, die finanziell abhängig vom Gewalttäter sind oder in prekären Verhältnissen leben, sind überdurchschnittlich oft in Frauenhäusern vertreten. Fünf Prozent der Bewohnerinnen und Kinder haben zudem eine Behinderung oder Beeinträchtigung. "Auch diese Bedarfe müssen zwingend berücksichtigt werden", fordert die Geschäftsführerin des Vereins Frauenhauskoordinierung Sibylle Schreiber.
Das Gewalthilfegesetz, das Ende Februar 2025 in Kraft tritt, soll Leben retten. Doch was passiert mit den Frauen, die bis dahin Schutz brauchen und keinen Platz finden? Die Antwort ist: Sie müssen auf der Straße bleiben.
Jeden Tag erleben in Deutschland Tausende von Frauen und Mädchen häusliche Gewalt. Doch trotz der steigenden Zahlen fehlen bundesweit noch genügend Plätze in den Frauenhäusern, die ein letztes Mal Hoffnung spenden könnten. Die Berechnungen des Bundeskriminalamtes zeigen, dass fast jeder Tag eine Frau oder ein Mädchen Opfer häuslicher Gewalt wird.
Doch in Deutschland gibt es nur 7.800 Plätze für Frauen und Kinder in Frauenhäusern, was dem Gesetz der Istanbul-Konvention widerspricht. Die Deutsche Institution für Menschenrechte schätzt, dass es eigentlich über 20.000 Plätze geben sollte. Damit fehlen jährlich rund 12.000 Plätzen.
Ein weiterer Problem ist die ausgelastete Ausstattung in den Frauenhäusern. Die Geschäftsführerin des Vereins Frauenhauskoordinierung, Sibylle Schreiber, kritisiert die Situation vor dem Hintergrund zunehmender häuslicher Gewalt: "Das Hilfesystem muss dringend ausgebaut werden". Sie fordert eine höhere Finanzierung und mehr Möglichkeiten für Frauen, einen Schutzplatz in ihrer unmittelbaren Nähe zu finden.
Doch die Situation ist nicht nur finanziell. In Deutschland fehlen Frauenhäuser auch in den bevölkerungsreichen Ländern. Das Problem hat sich zugespitzt. Vor zehn Jahren waren es laut der Frauenhauskoordinierung noch 47 Prozent, aber jetzt sind es bereits 67 Prozent der Bewohnerinnen und Kinder, die nicht aus der gleichen Stadt oder dem gleichen Landkreis des Frauenhauses stammen.
Eine weitere Herausforderung ist die Kosten. Frauen mussten in 2024 fast jede vierte Frau selbst bezahlen, je nach Region zwischen zehn und hundert Euro pro Tag. Ab 2032 soll Schutz und Hilfe bei Gewalt kostenlos werden. Doch bis dahin ist ein Aufenthalt im Frauenhaus immer noch ein Armutsrisiko.
Die Zahl der Frauen, die in den Frauenhäusern leben, hat sich auch verändert. Im vergangenen Jahr waren es rund 13.700 Frauen und 15.300 Kinder und Jugendliche. Doch mehr als die Hälfte dieser Frauen kommt gemeinsam mit Kindern zu einer Einrichtung.
Die Zahlen zeigen außerdem: Frauen, die finanziell abhängig vom Gewalttäter sind oder in prekären Verhältnissen leben, sind überdurchschnittlich oft in Frauenhäusern vertreten. Fünf Prozent der Bewohnerinnen und Kinder haben zudem eine Behinderung oder Beeinträchtigung. "Auch diese Bedarfe müssen zwingend berücksichtigt werden", fordert die Geschäftsführerin des Vereins Frauenhauskoordinierung Sibylle Schreiber.
Das Gewalthilfegesetz, das Ende Februar 2025 in Kraft tritt, soll Leben retten. Doch was passiert mit den Frauen, die bis dahin Schutz brauchen und keinen Platz finden? Die Antwort ist: Sie müssen auf der Straße bleiben.